Aufgabe 1
Du beschäftigst Dich mit diversen Geschäftsvorfällen und möchtest entscheiden, wie sie die Bilanz ändern. Gehe dabei auf die Bilanzposition mit Änderungen und den Betrag in € ein. Die Umsatzsteuer brauchst Du nicht zu berücksichtigen.
1. Kauf von Vorräten fürs Lager auf Rechnung in Höhe von 1.190 Euro
Vorräte steigen um 1.190 € auf der Aktiva
Verbindlichkeiten steigen um 1.190 € auf der Passiva
2. Überweisung dieser Lieferantenrechnung
Bankguthaben sinkt um 1.190 € auf der Aktiva
Verbindlichkeiten sinken um 1.190 € auf der Passiva, da diese Schulden nach der Bezahlung nicht mehr existieren
3. Kunde erhält eine Rechnung über 2.000 Euro von uns
Forderungen steigen um 2.000 € auf der Aktiva
Eigenkapital steigt um 2.000 € auf der Passiva
Dieser Fall war auch im Text als Beispiel vorhanden
4. Kunde bezahlt diese Rechnung
Forderungen nehmen um 2.000 € ab auf der Aktiva
Bankguthaben nimmt um 2.000 € zu auf der Aktiva
Auch dieser Fall war im Text.
5. Unser Pkw verliert (planmäßig) 2.400 Euro an Wert durch Abnutzung
Betriebs- und Geschäftsausstattung nimmt 2.400 € ab auf der Aktiva
Eigenkapital nimmt 2.400 € ab auf der Passiva
Dahinter verbirgt sich das Konzept der Abschreibungen.
6. Aufnahme eines Darlehens über 20.000 Euro
Bankguthaben nimmt um 20.000 € zu auf der Aktiva
Verbindlichkeiten steigen um 20.000 € auf der Passiva
7. Einlage eines Gesellschafters in Höhe von 10.000 € per Überweisung
Bankguthaben nimmt um 10.000 € zu auf der Aktiva
Eigenkapital steigt um 10.000 € auf der Passiva
8. Zahlung einer Kreditrate über 500 Euro, davon 200 Euro für Zinsen und 300 Euro für Tilgung
Bankguthaben sinkt um 500 € auf der Aktiva
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sinken um 300 €, denn nur die Tilgung senkt die Darlehensschulden
Eigenkapital sinkt um 200 € auf der Passiva
Aufgabe 2
Beschreibe die Aktiva und die Passiva anhand ihres grundsätzlichen Aufbaus mit eigenen Worten.
Die Bilanz soll die wirtschaftliche Lage des Unternehmens dokumentieren und Informationen m Rahmen des Jahresabschlusses bereitstellen. Auf der Aktiva werden die Vermögensgegenstände des Unternehmens erfasst. Auf der Passiva kann man die Finanzierungssituation ablesen. Aus der Bilanzänderung lässt sich der Gewinn ablesen.
Die Aktiva wird auch als Seite der Mittelverwendung bezeichnet und zeigt die Struktur des Vermögens eines Unternehmens. Sie ist von illiquiden zu liquiden Vermögenspositionen sortiert (von oben nach unten).
Die Passiva wird auch als Mittelherkunft bezeichnet und zeigt die Finanzierungsstruktur des Unternehmens. Sie ist von langfristigem Kapital zu kurzfristigem Kapital sortiert (von oben nach unten).
Aufgabe 3
Ergänze die unvollständige Bilanz um die folgenden Größen an der richtigen Position:
- Rückstellungen 20.000 €
- Finanzanlagen 80.000 €
- Langfristige Darlehen 1.500.000 €
- Forderungen 185.000 €
Ermittle das Eigenkapital.
Anlagevermögen
1. bebaute Grundstücke 1.600.000
2. TAM 570.000
3. BGA 220.000
4. Finanzanlagen 80.000
Umlaufvermögen
1. Vorräte 45.000
2. Forderungen 185.000
3. Bank 300.000
= 3.000.000
——————————————————-
Eigenkapital 3.000.000 – 1.700.000
=> 1.300.000
Fremdkapital
1. Rückstellungen 20.000
2. Langfristige Darlehen 1.500.000
3. Verbindlichkeiten L+L 100.000
4. sonstige Verbindlichkeiten 80.000
= 3.000.000
Aufgabe 4
Der Bestand der Vorräte in einer UG liegt laut den geführten Büchern bei 100 Fertigprodukten zu insgesamt 4.500 €. Die Inventur ergibt, dass der Bestand bei 90 Stück liegt. Welcher Wert wird in der Bilanz in den Vorräten ausgewiesen?
Da die Inventur vorgeht, sind die 90 Stück heranzuziehen. Wenn 100 Stück insgesamt 4.500 € wert sind, dann ist eins 45 € wert. Die 90 Stück mal 45 € ergeben dann einen Bilanzwert von 4.050 €.
Die Differenz zu den 4.500 €, also 450 €, muss abgeschrieben werden. Damit wird das Eigenkapital gemindert und die Bilanz stimmt mit der Realität überein.
Aufgabe 5
Eine 3 Jahre alte UG (haftungsbeschränkt) hat folgende zusammengefasste Bilanzwerte:
- Anlagevermögen 20.000 €
- Umlaufvermögen 15.000 €
- Eigenkapital 18.000 €
- Fremdkapital 17.000 €
Mit welchem Wert haftet das Unternehmen gegenüber einem Auftraggeber?
Das Unternehmen haftet mit dem gesamten Vermögen, hier also Anlagevermögen 20.000 € + Umlaufvermögen 15.000 € = 35.000 €.
Aufgabe 6
Die Bilanz eines neu gegründeten Unternehmens weist nach dem ersten Geschäftsjahr ein Vermögen von 15.000 €, gezeichnetes Kapital von 5.000 € und Fremdkapital von 6.000 € aus. Es gibt keine Rücklagen. Wie hoch ist das Eigenkapital und wie hoch ist der Gewinn?
Das Eigenkapital errechnet sich wie folgt:
Vermögen 15.000 € – Fremdkapital 6.000 € = 9.000 € Eigenkapital.
Der Gewinn oder Jahresüberschuss ist die Eigenkapitalmehrung gegenüber der ursprünglich eingezahlten Summe von 5.000 € (= gezeichnetes Kapital).
Das Eigenkapital setzt sich also wie folgt zusammen:
Gezeichnetes Kapital 5.000 €
Jahresüberschuss 4.000 €
= Summe 9.000 €
Aufgabe 7
Ordne die folgenden Geschäftsvorfälle der passenden Position in der Gewinn- & Verlustrechnung nach dem Gesamtkostenverfahren zu.
- Kosten für die Mobilfunk-Verträge Deines Unternehmens
= sonstige betriebliche Aufwendungen - Monatliche Büromiete
= sonstige betriebliche Aufwendungen - Dein Gehalt
= Personalaufwendungen - Wertverlust des Firmen-Pkw
= Abschreibungen - Gebühren für die Kontoführung
= sonstige betriebliche Aufwendungen - Zinsen für ein Darlehen
= Zinsaufwand - Kauf von Büromaterial
= sonstige betriebliche Aufwendungen - Vorauszahlung der Körperschaftssteuer
= Steuern vom Einkommen und vom Ertrag - Leistung eines Subunternehmers, die in Rechnung gestellt wurde
= Materialaufwand, weil es Aufwendungen für bezogene Leistungen sind - Rechnung an Deine Kunden
= Umsatzerlöse
Aufgabe 8
Dein Unternehmen hat 75.000 € Umsatzerlöse erwirtschaftet. Außerdem fielen folgende Aufwendungen an:
Personal 50.000 €
Abschreibungen 5.000 €
sonstige betriebliche Aufwendungen 10.000 €
Dein Unternehmen unterliegt einem (vereinfachten) Steuersatz von 32%. Wie hoch ist der Jahresüberschuss?
+ 75.000
– 50.000
– 5.000
– 10.000
= 10.000 Zwischenergebnis bzw. Ergebnis vor Steuern
– 3.200 -> 32% von 10.000
= 6.800 Jahresüberschuss
Aufgabe 9
Kläre mit Hilfe des §275 (5) HGB und des §267a HGB in welchem Format ein UG mit folgenden Werten eine GuV aufstellen muss.
Bilanzsumme 60.000 €
Umsatzerlöse 100.000 €
Mitarbeiter 2
Die UG ist eine Kleinstkapitalgesellschaft gemäß §267a HGB und muss gemäß §275 (5) HGB die GuV wie folgt aufstellen:
- Umsatzerlöse
- sonstige Erträge
- Materialaufwand
- Personalaufwand
- Abschreibungen
- sonstige Aufwendungen
- Steuern
- Jahresüberschuss/Jahresfehlbetrag
Aufgabe 10
Du entscheidest Dich einen zweiten Gesellschafter aufzunehmen. Das bisherige Stammkapital Deiner UG beträgt 8.000 €, aufgeteilt auf 8.000 Anteile. Der neue Gesellschafter soll nach der Kapitalerhöhung ein Drittel der Unternehmensanteile halten. Er ist bereit dafür 15.000 € zu bezahlen. Wie (Bilanzposition & Betrag) ändert sich dadurch das Eigenkapital?
Die 8.000 bisherigen Anteile müssen zwei Drittel der Firma darstellen. Der neue Gesellschafter erhält also neue 4.000 Anteile. Hinterher gibt es 12.000 Anteile insgesamt. (1/3 von 12.000 = 4.000)
Jeder Anteil hat einen Nennwert von 1 € (=> 8.000 € Stammkapital : 8.000 Anteile). Der neue Gesellschafter kauft also Anteile im Nennwert von 4.000 €. Dies wird im gezeichneten Kapital erfasst. Die restlichen 11.000 € gehören in die Kapitalrücklage, da sie nicht mehr relevant für Stimmrechts- und Gewinnverteilung sind.
Aufgabe 11
Der Jahresgewinn Deiner UG (haftungsbeschränkt) beträgt 4.000 € nach Steuern. Das gesamte Eigenkapital liegt bei 16.000 Euro. Es soll der maximal mögliche Betrag dieses Jahresüberschusses an die Gesellschafter ausgezahlt werden. Wie hoch ist dieser Betrag?
25 % vom Gewinn müssen in einer UG verbleiben und in die gesetzlichen Rücklagen eingestellt werden. Entsprechend bleiben nur 75% von 4.000 € = 3.000 € zur Ausschüttung,
Aufgabe 12
Wie ändert sich die Passiva durch die Entscheidung in Aufgabe 11? Hinweis: Es wurde noch nicht ausbezahlt.
Gesetzliche Rücklage erhöht sich um 1.000 €.
Verbindlichkeiten ggü. Gesellschaftern erhöhen sich um 3.000 €.
Jahresüberschuss wird ausgebucht (= „mindert sich“) um 4.000 €.
Auf der Aktiva bleibt alles genau wie es war. Die Bilanzsumme ändert sich nicht.
Aufgabe 13
Du hast eine UG mit folgenden Werten in der GuV und Bilanz:
Umsatz 100.000 €
Personalaufwand 60.000 €
Abschreibungen 8.000 €
Sonstige betr. Aufwendungen 22.000 €
Steuern 3.200 €
Jahresüberschuss 6.800 €
Rückstellungen in der Bilanz 5.000 € (Vorjahr: 6.000 €)
Wie hoch ist der Cashflow?
Gewinn + 6.800
Abschreibungen + 8.000
Gebildete Rückstellungen – 1.000*
= Cashflow +13.800
*(5.000 aktueller Stand – 6.000 Stand Vorjahr = 1.000 Auflösung)
Aufgabe 14
Recherchiere in §249 HGB wofür Rückstellungen gebildet werden und kläre mit einer Google-Suche, was ungewisse Verbindlichkeiten ausmacht.
Rückstellungen werden für ungewisse Verbindlichkeiten, drohende Verluste aus schwebendem Geschäft, unterlassene Instandhaltung, Abraumbeseitigung und Gewährleistungen ohne rechtliche Verpflichtung gebildet.
Ungewisse Verbindlichkeiten sind erwartete Verbindlichkeiten,
- deren Rechtsgrund bekannt,
- deren Höhe unbekannt und
- deren Zahlungszeitpunkt (bzw. tatsächlicher Eintritt) unbekannt ist.
Aufgabe 15
Bestimme den jährlichen Abschreibungsbetrag für einen Schreibtisch, der 1.560 € Anschaffungskosten hatte. Schau dafür in die AfA-Tabelle. Gehe von linearer Abschreibung aus.
Laut AfA-Tabelle haben Büromöbel eine Nutzungsdauer von 13 Jahren. Bei linearer Abschreibung werden pro Jahr 1.560 € : 13 Jahre = 120 € abgeschrieben.
Zurück zur Kursübersicht Grundlagen Buchführung & Auswertung Jahresabschluss